Die Photobooth, Teil 1: Idee & Planung

Hier Teil 1 der Entstehungsgeschichte des Photobooth

… im folgenden Beitrag wird aus Sicht des Erbauers, unserem Vereinsmitglied Andreas, geschrieben.

Bedarf!

Im Dezember 2015 hatte auf einem 40. Geburtstag ein Fotograf eine professionelle Photobooth mitgebracht, auf der die Gäste im Laufe des Abends über 500 Bilder druckten. Das war eine Riesengaudi und dadurch entstand bei den Organisatoren des Christopher Street Day Aschaffenburg (die sich unter den Gästen befanden) der Wunsch, eine Photobooth dort einzusetzen.

Leider wollte der Fotograf eine saftige Miete (mehrere 100€) für das Gerät und hat es dann schließlich trotz langer Vorplanung für den entsprechenden Termin (11.6.2016) anderweitig vermietet. Somit fasste ich kurzerhand den Entschluss, mit möglichst minimalem Kostenaufwand eine eigene Photobooth zu bauen, die wir jederzeit z.B. für Wohltätigkeitsveranstaltungen oder privat für Mitglieder einsetzen können.

Planung

Zunächst testete ich grundlegend die Anbindung von digitalen Spiegelreflexkameras per USB. Dafür taugt unter Linux die Bibliothek libgphoto2. Es ist zwar alles ziemlich hacky, z.B. werden die Vorschau-“Videos” total hässlich als Stream einzelner Aufnahmen (MJPEG) übertragen, und das bei Nikon auch noch mit ziemlich geringer Auflösung und auffälliger Latenz. Das Auslösen und Herunterladen von Einzelaufnahmen funktioniert jedoch gut und war schnell in einer Testsoftware mit Gstreamer implementiert.

Als nächstes musste ein Drucker her. Für das zu erwartende schubweise große Druck-Aufkommen (oftmals wollen Grüppchen aufs Bild und dann für jeden einen Abzug haben) ist ein sehr schneller Drucker nötig. In Verbindung mit der entsprechenden Bildqualität bleibt als Druckverfahren eigentlich nur noch Thermosublimation übrig. Genau diese Art von Druckern kommt beispielsweise auch in den Fotodruckautomaten im Drogeriemarkt zum Einsatz.

Vorteile:

+ sehr schneller Druck (< 15 s)
+ druckt von der Rolle, d.h. mehrere hundert Abzüge ohne Papierwechsel
+ geringer Preis pro Abzug (< 15 Cent)
+ Abzüge sofort wischfest
+ Qualität wie ein klassischer Laborabzug

Nachteile:

– hoher Gerätepreis (neu > 1000 €)
– evtl. Treiberverfügbarkeit für Linux
– große Abmessungen, hohes Gewicht, Lautstärke
– Farbkompensation notwendig

 

Im nächsten Beitrag gibt es dann mehr zum Thema Photobooth und dessen Entstehung zu lesen. (fraxi)

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